Stadt oder Land? Wohin zieht es die Deutschen?
Wer momentan durch eine deutsche Innenstadt läuft, dem fällt an der einen oder anderen Stelle auf: Die Pandemie hat unsere Städte gezeichnet. Das Lieblingscafé oder die kleine Boutique nebenan haben geschlossen, vielleicht sogar für immer. Laut eines Presseberichts des IVD (Immobilienverband) vom 3. Mai 2021, nimmt der Leerstand von Gewerbeimmobilien deutlich zu.¹
Die Zukunft unserer Städte
Wir fragen uns: Wie sehen unsere Städte in Zukunft aus? Experten sehen im zunehmenden Leerstand innerstädtischer Geschäftsflächen kein vorübergehendes Phänomen, sondern eine strukturelle Herausforderung. Das gilt zumindest für Ladenflächen in B-Lage, also an weniger begehrten Standorten. Immobilien in bester A-Lage sehen sie nach der Pandemie zu großen Teilen wieder vermietet, wenn auch teilweise mit niedrigeren Mieten.
Was passiert jedoch mit Flächen, die längerfristig leer stehen? Eine denkbare Lösung, besonders für kleinere Städte, sieht der IVD in der Umfunktionierung zu Wohnungen.
Müssen Immobilien dafür umgebaut werden, greift das aktuelle Bauordnungsrecht, was eine spätere Rückkehr zur gewerblichen Nutzung erschwert. IVD-Präsident Michael Schick äußert sich dazu: „[…] Diesem Aspekt sollte das Bauordnungsrecht der Länder Rechnung tragen und zugunsten von Wohnraum Ausnahmen schaffen […]“.²
Wenn es momentan also nicht Landflucht heißt, führt die Pandemie stattdessen zur Stadtflucht?
Gerade die Nachfrage nach Wohnraum im städtischen Umland ist infolge der Pandemie gestiegen. Besonders begehrt sind dabei Einfamilienhäuser. IVD-Präsident Schick erklärt:
„Die Menschen entdecken in Zeiten der Pandemie die eigenen vier Wände neu. Je länger die Kontaktbeschränkungen anhalten, desto stärker wird der Wunsch nach Selbstverwirklichung, Sicherheit und mehr Platz für die eigene Familie. Das Haus im Grünen ist wieder zu einem Sehnsuchtsobjekt für viele geworden. Diesem Trend muss die Politik mit einer intensiveren Förderung von Wohneigentum gerecht werden. Nach dem Auslaufen des Baukindergeldes gibt es hier faktisch keine wirksame Förderung mehr.“ Nähere Informationen zum Baukindergeld finden Sie in unserem Blogbeitrag:
Das Baukindergeld und die neue Maklerprovision 2.0.
Statement zu Ingolstadt
Elmar Zieglmeier über die aktuelle Lage: „In Ingolstadt sind wir natürlich auch mit einer ähnlichen Entwicklung konfrontiert. Wir sehen zunehmende Leerstände von Einzelhandels- und Gewerbeimmobilien, eine Verlagerung von Büro und Praxisflächen auf die „grüne Wiese“, das bedeutet in städtische Randbereiche mit Parkplätzen vor der Tür. Wir werden diesen Trend nicht generell stoppen können, jedoch können wir und insbesondere die Stadtverwaltung mit geeigneten Maßnahmen zur Steigerung der Innenstadtattraktivität beitragen. Erfreulicherweise haben sich die Stadt, die IFG, In-City, etc. der Thematik angenommen. Durch Leerstandsmanagement mit Maßnahmen wie der Bürgerbeteiligung (Runder Tisch), Innenstadtmarketing, kulturellen Veranstaltungen, etc. versuchen sie dem entgegenzuwirken.
Auch wir sind in unserem täglichen Geschäft bei der Vermietung der Innenstadtflächen immer bestrebt, geeignete Mieter zu finden, die zur Wiederbelebung der Innenstadt beitragen können.“
Ob es nun in Zukunft heißt: Wohnen und Arbeiten in der Großstadt oder auf dem Land, es bleibt abzuwarten. Eines aber steht fest: Wir wollen uns in den eigenen vier Wänden wohlfühlen! Wie wir von Immobilien Zieglmeier das machen? Lesen Sie in unserer Interview-Reihe, wie unser Team das eigene Zuhause zu einem Wohlfühlort macht!
Inhaber Elmar Zieglmeier oder Maklerin Lisa-Marie Söder im Interview
¹ Senebald (ivd.net; Pressemitteilung vom 3. Mai 2021)
² Ebd.
Quelle: Senebald, Heiko (2021). Leerstand von Ladenflächen nimmt deutlich zu – Starke Nachfrage nach Eigenheimen im Umland. In: IVD. Pressemitteilung. URL:https://ivd.net/2021/05/leerstand-von-ladenflaechen-nimmt-deutlich-zu-starke-nachfragenach-eigenheimen-im-umland/